Gedanken zum Mitnehmen: 10 Journal-Fragen für deine erste große Reise
- kiaranemeth
- 29. Juni
- 5 Min. Lesezeit
Ich habe schnell für mich erkannt dass das Reisen nicht nur ein Ortswechsel ist. Nicht nur das Erkunden von neuen Ländern sondern gleichzeitig auch das Erkunden von mir selbst und meiner Persönlichkeit. Mit jeder kleinen oder großen Reise komme ich mir selbst immer näher. Der Person die ich im innern bin, und der die ich sein möchte. Mit diesen 10 Fragen möchte ich dich einladen, deine Erlebnisse bewusster wahrzunehmen, zu reflektieren und auch dir vielleicht ein kleines Stückchen näher zu kommen.

Ich bin meine erste Reise mit einem vollen 70L Rucksack gestartet, aber es gab eines, dass war voller - mein Kopf. Mit Fragen, Erwartungen und auch vielen Unsicherheiten. Ich dachte ich gehe nur auf Reise aber währenddessen habe ich angefangen jemanden kennen zu lernen: mich selbst. Reisen verändert dich. Nicht nur, weil du auf einmal am Meer aufwachst oder durch fremde Städte spazierst, sondern weil du Zeit hast, innezuhalten. Zeit, deinen Gedanken in dir zu lauschen. Zeit, dich zu fragen, was du wirklich willst und fühlst. Zeit, dich zu fragen was dich wirklich glücklich macht.
Genau deshalb liebe ich das Journaling unterwegs. Es ist wie ein Gespräch mit mir selbst. Ein Ort, an dem du all das aufschreiben kannst, was sich sonst zwischen Flugtickets und Routenplänen verliert. Diese Fragen sind wie kleine Haltestellen auf deiner Reise: Sie laden dich ein, für einen Moment stehenzubleiben und in dich hinein zuhören. Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Vielleicht willst du sie gleich beantworten, vielleicht erst Wochen später. Vielleicht schreibst du Romane dazu, oder nur ein Wort. Es geht nicht um Perfektion – es geht um Verbindung zu dir selbst.
Warum bin ich genau jetzt auf dieser Reise - und nicht später?
Diese Frage hilft dir, dein Warum zu finden. Was hat dich bewegt los zu gehen? Vielleicht ein Gefühl der Enge, der Sehnsucht oder einfach der Wunsch etwas neues und aufregendes zu erleben. Oder auch einfach nur die ursprüngliche Zwischenlösung weil der Weg danach noch unklar ist. Wenn du erkennst was dich zu diesem Punkt geführt hat, kannst du deine Reise bewusster gestalten und im Einklang mit deiner inneren Stimme.
Was wünsche ich mir von dieser Zeit?
Viele Reisen, ohne wirklich zu wissen, was sie suchen. Und für manche ist das auch in Ordnung so. Aber für die, die mehr aus ihrer Reise herausholen wollen ist es sinnvoll Wünsche und Träume heraus zu schreiben. Es macht sie greifbarer und gibt ihnen Raum sie in die Tat um zusetzten. Ob es Ruhe, Abenteuer Heilung oder Begegnungen sind: Wenn du weißt, wonach du dich sehnst, findest du leichter dorthin.

Wovor habe ich (noch) Angst - und was möchte ich mir selbst beweisen?
Reisen bedeutet oft, Komfortzonen zu verlassen. Wovor und Warum hast du angst? Und was könnte im schlimmsten Fall passieren? Vielleicht hast du Angst, dich zu verlieren – und findest dich genau dort wieder. Diese Frage lädt dich ein, mutig hinzusehen: Wo liegt deine größte Unsicherheit – und wo dein verborgenes Potenzial? Und diese aber auch kritisch zu hinterfragen. Sind diese Ängste überhaupt nötig?
Wer bin ich, wenn mich niemand kennt?
Frei von den Erwartungen anderer darf eine neue Version von dir erwachen. Wenn du niemandem etwas beweisen musst – wie kleidest du dich? Wie sprichst du mit anderen und dir selbst? Was machst du mit deiner Zeit wenn du keine Verpflichtungen hast? Eine Solo-Reise kann die ehrlichste Begegnung mit dir selbst sein. Mach das Beste daraus, auch wenn es manchmal unangenehm ist.
Was bedeutet Freiheit für mich - ganz persönlich?
Freiheit ist ein ziemlich weit gefasster Begriff und hat demnach viele Gesichter. Für den einen ist es Stille, für den anderen Bewegung. Versuche herauszufinden was die definition zu deiner Freiheit ist - abseits von Instagram-Sonnenuntergängen und Reisezitaten.

Welche Gedanken kreisen immer wieder in meinem Kopf – und was könnten sie mir sagen wollen?
Manche Gedanken begleiten uns durch Länder, Zeitzonen und Tageszeiten – wie ein leises Echo. Sie sind immer dort wp du gerade bist. Wenn du ihnen Raum gibst, zeigen sie dir vielleicht, was noch gehört werden will. Schenke ihnen deine Zeit und versuche auf diese Weise dich selbst etwas besser zu verstehen.
Welche Menschen fehlen mir - und was bedeutet das für meine Beziehung zu ihnen?
Manchmal erkennen wir erst auf Distanz, wie tief uns unsere Verbindungen prägen. Denn paradoxerweise kann Distanz auch Nähe schaffen. Lerne mit dieser Frage wert zu schätzen, wie glücklich du sein kannst, so tolle Menschen zu kennen und die ein Auf Wiedersehen so schwierig machen. Sie kann aber auch dazu führen, zu erkennen, was du in deinen Freundschaften und Beziehungen zu anderen verändern möchtest.
Wann fühle ich mich lebendig und warum?
Ein Spaziergang am Strand, ein Sonnenuntergang in den Bergen, ein Gespräch mit Fremden oder der sprung ins kalte Wasser - so individuell wie jeder Mensch sind seine eigenen "Lebendigen Momente". Wenn du sie erkennst kannst du sie in Zukunft besser wahrnehmen, wert schätzen und neu kreieren wenn du sie mal brauchst.
Was habe ich heute/diese Woche/diesenMonat zum ersten Mal getan und wie habe ich mich dabei gefühlt?
Eine gute Frage um im Hier und Jetzt ankommen. Manchmal vergessen wir wie aufgeregt oder nervös wir sind bevor wir etwas zum ersten Mal machen. Aber gleichzeitig auch mit positiven Gefühlen überflutet werden wenn wir es dann getan haben. So entwickelst du ein Bewusstsein für all die kleinen ersten Male, die unterwegs so schnell selbstverständlich werden: ein neues Gericht, ein neues Wort in einer neuen Sprache, ein mutiger Schritt.

Welche Version von mir selbst möchte ich am Ende meiner Reise mit nach Hause nehmen?
Diese Reise wird Spuren hinterlassen - überwiegend in positiver Hinsicht in deinem Herzen, deinem Blick auf die Welt und deiner persönlichen Haltung. Wähle bewusst, was du davon mitnehmen möchtest und was gern in deinem Reiseland bleiben darf. Wer möchtest du sein, wenn du zurückkommst?
Keine Sorge, diese Fragen sind keine Checkliste und auch kein Test, den du bestehen musst. Sie sind Einladungen. Impulse, dich selbst ein Stück besser kennenzulernen und deine Reise bewusst dafür zu nutzen. Vielleicht beantwortest du heute nur eine davon. Vielleicht kommt eine Antwort erst Wochen später, an einem stillen Abend in einer neuen Stadt oder beim Blick aufs Meer.
Erlaube dir, langsam zu sein. Neugierig zu bleiben. Und dich immer wieder selbst zu überraschen. Diese Reise ist nicht nur eine Bewegung durch Raum – sondern eine Reise in dein Inneres. Du darfst dabei loslassen.Du darfst einfach sein. Verletzlich. Ehrlich. Mutig. Neugierig. Und besonders liebevoll. Zu dir selbst.
Und vielleicht entstehen unterwegs sogar deine ganz eigenen Fragen. Halte sie fest. Und halte den Prozess und deine Gedanken auf Papier fest. Aus Erfahrung kann ich dir sagen wie schön es ist, den Vorschritt im Nachhinein nocheinmal zu erleben. Denn diese Notizen erzählen die Geschichte deiner ganz persönlichen Reise.
Jeder Schritt im Außen, kann auch ein Schritt im Inneren sein. Du entscheidest.

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